Mit der zunehmenden Verbreitung von Smart-Home-Geräten wird die Notwendigkeit eines einheitlichen Konnektivitätsstandards immer deutlicher. Das neue Matter-Protokoll soll diese Rolle übernehmen, indem es die Interoperabilität zwischen zuvor isolierten IoT-Ökosystemen ermöglicht.
Die Ursprünge von Matter reichen bis ins Jahr 2019 und früher zurück. Google, Amazon, Apple und die Zigbee Alliance entwickelten jeweils ihre eigenen proprietären Smart-Home-Plattformen wie Google Weave und Amazon Alexa. Diese fragmentierten Systeme waren zwar großartig für Kunden, die in ein einziges Ökosystem eingebettet waren, machten die Interoperabilität jedoch zu einem Albtraum.
Daher schlossen sich die Unternehmen zusammen, um Connected Home over IP zu entwickeln, das später in Matter umbenannt wurde. Das Ziel war ein Open-Source-Konnektivitätsstandard auf IP-Basis, den jedes Gerät übernehmen kann. Nach monatelanger Zusammenarbeit wurde im Oktober 2022 die erste Matter-Spezifikation veröffentlicht.
Matter arbeitet über Wi-Fi-, Ethernet- und Thread-Mesh-Netzwerke, um Smart-Home-Geräte mit der Cloud zu verbinden. Zum Schutz der Daten werden modernste Sicherheitstechniken wie AES-128-Verschlüsselung und Schlüssel mit elliptischen Kurven verwendet. Und aus Kompatibilitätsgründen unterstützt Matter beliebte Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant für eine einfache Gerätesteuerung.
Entscheidend ist, dass Matter Multi-Admin-Funktionen bietet, sodass Geräte auch dann sicher verbunden bleiben, wenn Benutzer die Plattform wechseln. Der Standard stellt sicher, dass alle Smart-Home-Geräte einander verstehen können und gleichzeitig die Ökosysteme der einzelnen Anbieter intakt bleiben. Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie sich im Hinblick auf die Interoperabilität nicht mehr zwischen Marken entscheiden müssen.
Viele große Anbieter haben Matter bereits angenommen. Google aktualisiert Nest-Produkte wie Kameras, Thermostate und Lautsprecher, um den Standard zu unterstützen. Amazon bringt Matter auf Echo-Lautsprecher, Fire TV, Ring-Sicherheitsgeräte und mehr. Weitere bemerkenswerte Anwender sind Samsung SmartThings, Apple HomeKit, Schneider Electric und die Zigbee Alliance.
Mit Blick auf die Zukunft verfügt Matter über erhebliches Wachstumspotenzial. Die Erweiterung der Gerätetypen über intelligente Lichter und Schlösser hinaus könnte Matter zu einem universellen IoT-Protokoll machen. Materie könnte sich auch über das Zuhause hinaus in gewerbliche Umgebungen wie Büros, Hotels und Fabriken erstrecken. Und Funktionen wie Software-Nachweis, Over-the-Air-Updates und Thread-Border-Routing werden weiter verbessert.
Natürlich bleiben Herausforderungen für die praktische Einführung von Matter bestehen. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, die Interoperabilität und Randfälle gründlich zu testen. Es ist ebenfalls komplex, Geräte sicher zu aktualisieren, ohne veraltete Produkte außer Betrieb zu setzen. Und der Übergang von geschlossenen Ökosystemen hin zu offener Zusammenarbeit erfordert große Veränderungen in der Unternehmenskultur.
Aber Matter hat das Potenzial, endlich das Smart-Home-Erlebnis zu bieten, das sich Verbraucher gewünscht haben. Geräte werden nicht mehr als isolierte Inseln existieren, die nur mit bestimmten Marken kompatibel sind. Matter ermöglicht es jedem Produkt, nahtlos mit dem größeren Ökosystem zusammenzuarbeiten. Der Standard markiert einen Meilenstein bei der Vereinheitlichung der Fragmentierung – und der Umsetzung benutzerfreundlicher Automatisierung.